„Wir Menschen sind emotionale Wesen, wir identifizieren uns gerne
mit unserem Zuhause. Aus diesem Gefühl schöpfen wir auch die Inspiration für
unsere Türen, denn wir wünschen, dass jedes Element unserer Türen Bewunderung
erweckt“, sagt Roman Pirnar, Eigentümer des Unternehmens
Pirnar.
Das Unternehmen Pirnan Pirnar hat für seine intelligente Tür
„One Touch“ den europäischen Design-Oskar gewonnen, die Auszeichnung German
Design Award für das Jahr 2017 und die Auszeichnungen German Design Award
Special Mention für die Jahre 2017 und 2015.
Kaum ein slowenisches Unternehmen kann sich mit der Auszeichnung German
Design Award rühmen, die einige gleich den europäischen Design-Oskar nennen.
Dieser große Wurf gelang dem Unternehmen zur Herstellung von Eingangstüren
Pirnar aus Ljubljana dieses Jahr schon zum dritten Mal; den ersten „Oskar“, die
Auszeichnung German Design Special Mention, gewann Pirnar schon im Jahr 2015. Zu
diesem Titel haben sie dieses Jahr noch zwei hinzugefügt, die Auszeichnungen
German Design Award Winner und German Special Mention für das Jahr 2017.
Die Familienmitglieder Pirnar sind auf ihre handwerklichen Wurzeln sehr
stolz. Heute hat die Gruppe 200 Mitarbeiter in Slowenien und Bosnien und
Herzegowina sowie je einen Franchise-Salon in Los Angeles und London. „Dieses
Geschäftsmodell möchten wir auch auf den deutschen Markt als unseren
bedeutendsten übertragen“, sagt Roman Pirnar, der die Unternehmensleitung schon
auf seine Söhne Gašper und Anže überträgt übergibt.
Das Unternehmen Pirnar exportiert 88 Prozent seiner Produktion,
welches Gewicht kommt bei Ihrer Geschäftstätigkeit dem deutschen Markt
zu?
Gašper Pirnar: In Deutschland expandieren wir durch
Vertreter und Franchise-Salons. Der deutsche Markt bedeutet für uns schon heute
65 Prozent unseres Verkaufs und ist somit unser bedeutendster Markt. Er ist
groß, die Kaufkraft ist hoch und er ist auf Qualität ausgerichtet, was für uns
als Unternehmen mit handwerklichen Wurzeln sehr wichtig ist. Wir kennen die
Gewohnheiten der deutschen Kunden gut und glauben, dass es auf dem deutschen
Markt viele Möglichkeiten für uns gibt. Unseren Bekanntheitsgrad und den guten
Ruf der Marke Pirnar möchten wir auf dem deutschen Markt noch verstärken. Es ist
die Zeit gekommen, dass wir unseren Vertretern neben den Türen auch ein
Geschäftsmodell in Form einer Franchise anbieten. In Deutschland expandieren wir
durch Vertreter und Franchise-Salons
Können Sie uns über dieses Projekt noch etwas sagen? Wieso kamen Sie
zu der Beurteilung, dass gerade jetzt der richtige Moment für die Errichtung
eines Netzes von Franchisegeschäften in Deutschland ist?
Roman Pirnar: Es ist einfach, wir sind erwachsen geworden.
Die Errichtung eines Netzes von Franchisegeschäften in Deutschland ist kein
Projekt von einem Monat, wir haben daran mehrere Jahre gearbeitet. Wir haben ein
Geschäftsmodell, das beweist, dass es möglich ist unsere Marke selbst zu
verkaufen, ohne dabei noch das Sortiment anderer verwandter Produkte verkaufen
zu müssen. Wir haben selbst das Produkt und das Wissen, welches uns das
ermöglicht.
Anže Pirnar: Das ist ein Geschäftsangebot für Ambitionierte, die
durch die Anwendung unseres Know-Hows und ihres in Verbindung mit ihrem eigenen
Engagement eine Erfolgsgeschichte schreiben werden.
Wie haben Sie sich die Türen zum deutschen Markt geöffnet? War es
schwer die deutschen Kunden zu überzeugen, sich für Ihre Türen zu
entscheiden?
Gašper Pirnar: Auf dem deutschen Markt sind wir schon 15
Jahre anwesend. Der Erfolg kam nicht über Nacht. Von unserer ersten
Messepräsentation bis zum Abschluss der Zusammenarbeit mit dem Vertreter den
Vertretern sind Jahre vergangen, und heute haben wir auf dem deutschen Markt
schon über 120 Vertreter, die unsere Türen verkaufen. Meistens sind das
Unternehmen aus der Branche der Holzbauteile, mit denen wir eine Reihe Kontakte
geknüpft haben, denn wir haben ein Verkaufsnetz in ganz Deutschland. Die
Vertreter kennen uns als die Führenden in unserer Branche, die die Trends
bestimmen.
Wenn man auf dem deutschen Markt auftreten will, ist es nicht genug ein gutes
Produkt zu haben, man muss auch einen guten Kundendienst, Transport und eine
gute Marketingunterstützung haben. Die Vertreter bekommen von uns, was ihnen
versprochen wurde und das zählt in Deutschland. Unsere Philosophie besteht darin
das zu machen, was kein anderer kann. Das geflügelte Pferd ist das Symbol
unserer Denkweise, das in der Familie Pirnar von Generation zu Generation
weitergegeben wird und auch in unserem Wappen zu finden ist. Vor technologisch
anspruchsvoller Arbeit laufen wir nicht weg, auch nicht vor handwerklicher
Arbeit, jedes Jahr führen wir Neuigkeiten ein und das zahlt sich für uns aus.
Wir wünschen uns, dass jedes Element unserer Türen Bewunderung erweckt.
Dieses Jahr haben Sie die dritte Auszeichnung German Design Award
bekommen, die einige als den europäischen Design-Oskar bezeichnen. Wie bedeutend
ist diese Auszeichnung für Ihr Geschäft?
Gašper Pirnar: Sehr. Die Auszeichnung German Design Award
ist tatsächlich der Design-Oskar, denn für diese Auszeichnung kann das
Unternehmen nicht selbst kandidieren, jemand anders muss es nominieren. Als wir
diese Auszeichnung bekamen, wussten wir nicht, was sie bedeutet. Diese
Auszeichnung hat uns geholfen die Bedeutung unserer Marke in den Augen unserer
Partner weiter zu stärken, sie sehen in uns den Mehrwert, die Qualität und den
Fortschritt.
Die Kommission des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie haben
Sie mit der Türe „One Touch“ überzeugt, dessen Besonderheit nicht nur der
Fingerabdruckleser ist, sondern auch die versteckte, unsichtbare Türhalterung.
Was war Ihre Kundenzielgruppe bei der Gestaltung dieser Türe?
Roman Pirnar: Wir Menschen sind emotional, wir identifizieren uns gerne mit
unserem Heim und daraus haben wir auch die Inspiration für unsere Tür „One
Touch“ geschöpft und sie als den persönlichsten Eingang der Welt gestaltet. Wenn
der versteckte Fingerabdruckleser an der Tür den Eigentümer erkennt, zieht sich
das Zugstück elegant und selbstständig aus, beleuchtet die Umgebung und die Tür
schließt sich auf. Einige Sekunden nach dem Schließen verwandelt sich die Tür
selbstständig zurück zu einer gereinigten Oberfläche ohne Zugstück, was
ungeladene Gäste daran hindert, den Eingang zu manipulieren.
Unsere Nachricht ist - der Eingang kann nur vom Eigentümer genutzt werden.
Natürlich aber möchten wir auch, dass der Eingang ins Heim zauberhaft ist, dass
dem Eigentümer warm ums Herz ist, wenn er nach Hause kommt. Unser Kunde ist
Perfektionist, der weiß, was er will, er mag schöne Dinge und ist nicht mit dem
Durchschnittlichen zufrieden.
Wie viel kosten Ihre Türen?
Gašper Pirnar: Von 2.500 bis 10.000 Euro, inklusive
Mehrwertsteuer. Die teuerste Tür, die wir hergestellt haben, kostete 28.000
Euro. Das war schon eine richtige Wand.
In der Vergangenheit haben wir zum Aufschließen der Tür nur den
Schlüssel gebraucht, die technologisch fortschrittliche „Smart“-Tür ist aber
eine andere Geschichte. Wie bedeutend ist bei einem so innovativen Produkt, wie
etwa „One Touch“, der After-Sales-Service und wie gewährleisten Sie diesen auf
dem deutschen Markt?
Roman Pirnar: Wir haben einen guten After-Sales-Service, bei
der Entwicklung unserer Türen widmen wir aber bereits im Vorhinein viel Zeit der
einfachen Bedienung und Wartung.
Was ist heute beim Türenkauf für den Kunden wichtig?
Roman Pirnar: Für die Kunden sind das Design, die
Materialauswahl, Sicherheit und auch Innovationen wichtig. Die Eingangstüren,
die vor 20 Jahren verkauft wurden, waren nach anderen Normen hergestellt, wir
lebten in einer anderen Zeit, heute ist aber auch auf dem Gebiet der Türen die
Entwicklung so groß, dass sich in den Türen schon eine kleine Wissenschaft
verbirgt. Als Unternehmen haben wir uns wir den der Innovation
verschworen.
Wir haben zum Beispiel als erster Türen bis zur Höhe von drei
Metern entwickelt. In die Entwicklung dieser Tür haben wir eine Menge
technischer Kenntnisse eingebracht und mit bestimmten Lösungen erreicht, dass
sie sich auch normal öffnen und schließen, wenn die Außentemperatur minus 20
Grad ist. Wir haben als erster den neuen 3D-Design-Trend aufgestellt und so eine
Türstärke von bis zu 14 cm erreicht. Unsere Innovation ist auch die 4-fache
Türdichtung, was die Isolation zusätzlich verbesserte. Eines der anerkanntesten
europäischen Institute, das deutsche IFT Rosenheim, haben wir vor Jahren mit
einem bis damals unerreichbarem Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten für
Aluminiumeingangstüren begeistert. Unsere Besonderheit ist, das wir uns mit
handwerklicher Präzision Einzelheiten und Details widmen.
Sie haben auch auf dem chinesischen Markt Pläne. Wie weit sind Sie
mit dem Eintritt in den chinesischen Markt?
Anže Pirnar: In den chinesischen Markt sind wir Anfang des
Jahres eingetreten, als wir mit dem chinesischen Partner eine Zusammenarbeit
vereinbarten, wir haben auch bereits eine erste Messepräsentation absolviert.
China ist ein riesiger Markt, wir sehen viele Gelegenheiten hier und zielen vor
allem auf jüngere Verbraucher.
Wie ist es mit Ihren Plänen auf dem US-Markt?
Anže Pirnar: In der Nähe von Los Angeles haben wir einen
Pilot-Franchise-Salon eröffnet. Wir sind der Auffassung, dass es sich schon in
ungefähr einen halben Jahr zeigen wird, ob das eine gute Geschäftsentscheidung
war. Der amerikanische Käufer sucht Andersartigkeit, etwas Neues, Einzelstücke.
Die Amerikaner schätzen Handarbeit und das Handwerk sehr und das kann für uns
ein großer Vorteil sein.
Auf welche Märkte neben den schon bestehenden
zielen Sie ab?
Gašper Pirnar: Neben Deutschland, das für uns der
bedeutendste Markt ist, möchten wir unsere Marke auch in Österreich, Italien,
der Schweiz, Großbritannien und in Frankreich verfestigen.
Welche Trends werden die Produktion von Eingangstüren in den nächsten
fünf, zehn Jahren diktieren?
Anže Pirnar: In der Zukunft wird die technologische
Perfektion der Türe noch wichtiger werden, die Entwicklung wird in Richtung der
Innovation auf dem Gebiet der Sicherheit und des Komforts beim Öffnen und
Schließen der Türe gehen. Die Trends deuten an, dass die Türdimensionen immer
größer werden, bedeutender wird auch die Interaktion mit der Türe.
01/2018 © PIRNAR