Autor: FranchisePORTAL-Redaktion
Zuletzt aktualisiert am: 25.09.2024
Was ist Master-Franchising?
Master-Franchising (bzw. Master Franchise) bezeichnet die Vergabe von Masterlizenzen für ein erprobtes Geschäftskonzept, das dem Master-Franchisenehmer den Aufbau eines Franchisesystems in einer größeren Region oder einem ganzen Land erlaubt. Der Master agiert dann in der Region als Franchise-Geber der Marke.
Diese drei Stufen umfassen den Master-Franchisegeber, den Master-Franchisenehmer und den Sub-Franchise-Nehmer. Meist handelt es sich um Franchisegeber aus dem Ausland, die mit einem im Ursprungsland erprobten Franchisekonzept im Rahmen einer definierten Internationalisierungsstrategie in anderen Ländern Fuß fassen wollen und dafür Masterlizenzen vergeben. Auch Master Franchise in Deutschland ist ein Thema.
Im Master-Franchising werden umfassendere Lizenzen vergeben, als das im klassischen Franchising der Fall ist. Das bedeutet, dass Master-Lizenzen meist
- entweder für ganze Länder
- oder aber für größere Regionen
vergeben werden. Die Aufgaben des Master-Franchisenehmers unterscheiden sich zudem deutlich von denen eines klassischen Franchise-Nehmers.
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Was versteht man unter Master-Franchising?
Franchise-Systeme, die in anderen Ländern expandieren wollen, nutzen dafür immer wieder gerne das Konzept des Master-Franchising. So kann das eigene finanzielle Risiko relativ gering gehalten werden, da ja der Master-Franchisenehmer einen Großteil der Expansionskosten übernimmt. Oftmals beteiligt sich jedoch der Franchise-Geber auch einen Teil der Kosten der Pilotphase in dem jeweiligen Land und beansprucht dafür einen größeren Teil der künftigen Einnahmen durch Franchise-Gebühren.
In der Regel bringt der Master-Franchisenehmer das nötige regionale Know-how mit: Er muss letztendlich gemeinsam mit dem Franchise-Geber das Geschäftskonzept für den jeweiligen Markt anpassen. Deshalb sind ein oder mehrere Pilotbetriebe im jeweiligen Zielland üblich, die ebenfalls von dem Master-Franchisenehmer betrieben werden.
Wenn der Master-Franchisenehmer vom Franchise-Geber richtig unterstützt wird, kann die Anpassung eines Franchise-Konzeptes an einen neuen Markt deutlich schneller stattfinden, als die Entwicklung eines komplett neuen Franchise-Systems dauern würde. Dadurch bedingt kann auch die Expansion mit einzelnen Franchise-Nehmern früher starten, was insgesamt die internationale Expansion beschleunigen kann.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Master-Franchising bei richtiger Umsetzung eine sehr gute Möglichkeit zur internationalen beziehungsweise großflächigen Expansion bietet. Vom Master-Franchising zu unterscheiden ist das Area-Development , bei dem die Franchise-Nehmer ihren Vertrag direkt mit dem Franchise-System abschließen und nicht mit dem Area-Developer.
Chancen im Master-Franchising
Beim „klassischen“ Franchising geht man von einem Existenzgründer aus, der sich mit einem funktionierenden und etablierten Geschäftskonzept mit bekannter Marke selbstständig macht. Beim Master-Franchising hingegen warten auf den Master-Franchisenehmer ganz andere Aufgaben: Alleine die benötigte Investitionssumme (oft sechs- bis siebenstellig) ist ein gravierendes Ausschlusskriterium für viele Gründer. Wer jedoch über die finanziellen Mittel verfügt und eine entsprechende Herausforderung sucht, könnte sich für Master-Franchising interessieren.
Master-Franchisenehmer sollten den lokalen Markt sehr gut kennen und über betriebswirtschaftliche Kenntnisse verfügen. Hilfreich sind zudem Führungserfahrung und Fachwissen im Bereich Franchising. Geeignete Master-Franchisenehmer kommen daher typischerweise aus dem Management-Bereich oder anderen Führungspositionen. Die Selbstständigkeit als Master-Franchisenehmer ist für diese Zielgruppe eine Chance zur beruflichen Verwirklichung.
Zu den Aufgaben der Master-Franchisenehmer zählen zunächst die Anpassung des Geschäftskonzepts an das Zielland und das Testen mit mindestens einem Pilotbetrieb. Wenn diese Phase abgeschlossen ist, kann die Suche nach Franchise-Nehmern für das Gebiet des Master-Franchisenehmers beginnen.
Der Master-Franchisenehmer übernimmt nun die Aufgaben eines Franchise-Gebers. Franchise-Nehmer müssen gesucht, ausgebildet und betreut werden. Dafür erhalten die Master-Franchisenehmer die Franchise-Gebühren der Franchise-Nehmer.
Wer sich für Master-Franchising interessiert und nach konkreten Angeboten sucht, findet im FranchisePORTAL eine Vielzahl Franchise-Systeme, die entsprechend qualifizierte Master-Franchisenehmer suchen.
Welche Aufgaben sind mit einer Masterlizenz verbunden?
Die Master-Lizenz ist eine „Konzession zur Expansion“: Sie wird vom Master-Franchisegeber an einem Master-Franchisenehmer veräußert – mit dem Ziel des meist grenzüberschreitenden Systemaufbaus. Der Master-Franchisenehmer baut innerhalb seines Landes oder seiner Region exklusiv ein eigenes Partner-Netzwerk auf.
Im Zuge der Internationalisierung passt der Master-Franchisenehmer das Franchisekonzept den Marktbedingungen des Ziellandes an. Nachdem er es in Pilotbetrieben intensiv getestet hat, übernimmt er in seinem Lizenzgebiet die Aufgaben des Franchisegebers. Dies gilt insbesondere für die Suche, Ausbildung und Betreuung der Franchisenehmer, die dafür Franchisegebühren zu zahlen haben.
Anpassung eines Franchisekonzeptes oder Neuentwicklung?
Bei entsprechender Unterstützung durch den Master-Franchisegeber erfordert die Anpassung eines Geschäftsmodells im Rahmen einer Master-Franchise weitaus weniger Zeit als eine Neuentwicklung eines Franchisekonzeptes, wodurch die Multiplikation der Franchise-Betriebe früher beginnen kann. Nicht selten beteiligt sich der Master-Franchisegeber auch an den Kosten der Pilotphase. Obgleich der Franchisegeber zurecht einen Teil der Franchisegebühren für seine Vorleistungen und seine Unterstützung beanspruchen wird, kann die Nutzung einer Master-Franchiselizenz sehr lukrativ sein.
Joint-Venture mit Master für grenzüberschreitende Expansion
Einzelne Master-Franchisegeber bevorzugen die Sonderform des Master-Franchise-Joint-Venture, um mit ihrem Franchisesystem international zu expandieren. Durch den gemeinsamen Aufbau eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem ausländischen Master-Franchisenehmer, sichert sich der Master-Franchisegeber direkte Kontroll- und Steuerungsmöglichkeiten und kann seine Anteil am Gewinn beanspruchen. Andererseits trägt der Master-Franchisegeber nicht zuletzt wegen der räumlichen Entfernung bei seiner Investition ein erhöhtes Risiko.
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