Kampf zum Erfolg: Social-Franchise-System Kuchenklatsch an über 80 Standorten bundesweit
Kuchenklatsch wurde im Jahr 2010 in Hamburg gegründet, um selbst gebackene Kuchen, Torten, Cupcakes, Tartes und andere hausgemachte Köstlichkeiten im Lieferservice zu vertreiben. Die Idee kam gut an. Die Nachfrage stieg schnell. Doch mit dem Erfolg war Kuchenklatsch schnell auch der Handwerkskammer ein Dorn im Auge. Dennoch ist Kuchenklatsch heute an 80 Standorten in 14 Bundesländer vertreten.
Hinter Kuchenklatsch steht Christiane Schollmayer. Die studierte Kommunikationswissenschaftlerin hatte aufgrund einer Krankheit ihre Arbeitsstelle verloren und war danach auf Harz IV angewiesen. Mit der Geschäftsidee für Kuchenklatsch wollte und konnte sie sich aus eigenem Antrieb aus der Arbeitslosigkeit befreien. Der Erfolg war schnell so groß, dass sich Kuchenklatsch 2012 als Social-Franchise-System aufgestellt und mit der Expansion begonnen hat. Das Ziel war nicht nur, hausgemachte Leckereien auch in anderen Städten anbieten zu können. Mit dem Konzept sollten auch Frauen, die durch Familie oder aus anderen Gründen eher zu Hause arbeiten wollen, die Möglichkeit bekommen, selbstständig Einkünfte zu erzielen.
Vom Kuchen-Lieferservice zum Catering-Konzept
Schon früh musste sich Christiane Schollmayer mit der deutschen Bürokratie und der Handwerkskammer auseinandersetzen. Kuchen backen ohne Meisterbrief und Eintragung in die Handwerksrolle? Für die Kammer ein Unding. Einen herben Rückschlag musste Kuchenklatsch dann 2015/2016 hinnehmen. Eine Franchise-Partnerin war von der Handwerkskammer Heilbronn verklagt worden, weil sie die Aktivitäten von Kuchenklatsch als Tätigkeit sahen, die dem Konditoren-Handwerk vorbehalten sei. Die Handwerkskammer gewann zwar vor Gericht, aber Christiane Schollmayer veränderte das Konzept und machte weiter: Aus Kuchenklatsch, dem „persönlichen Kuchen-Lieferservice“, wurde ein „Catering nach Hausfrauenart“. Doch Christiane Schollmayer musste auch danach kämpfen – gegen Handwerkskammern, die Wettbewerbszentrale oder auch Veterinärämter. Die Fälle lassen sich auf der Website der Werner-Bonhoff-Stiftung nachlesen. Die Erfolgsgeschichte von Kuchenklatsch konnte dennoch weiter geschrieben werden. Heute zählt das Social-Franchise-System über 80 Standorte und mehr als 50 Franchise-Nehmer bundesweit.
Gründen ohne große Investitionskosten
Das Social-Franchise-Konzept von Kuchenklatsch richtet sich an Gründerinnen, die sich eine eigene Existenz oder ein zweites Standbein ohne zu große Investitionskosten aufbauen möchten. Wer sich als Franchise-Partnerin von Kuchenklatsch selbstständig macht, erhält das gesamte Know-how und viele Unterstützungsleistungen. Dazu gehören zum Beispiel das Arbeits- und Marketingkonzept, alle Kuchenklatsch-Rezepte mit genauer Anleitung, die Nutzungsrechte am Namen und dem Logo, eine eigene Standortseite auf der Kuchenklatsch-Website und Werbematerialien zum Selbstkostenpreis. Aber auch beim Umgang mit Behörden, Problemen im Arbeitsalltag und bei anderen Belangen steht die Systemzentrale den Partnerinnen zur Seite.
Keine Umsatz- oder Gewinnbeteiligung
Warum sich Kuchenklatsch als Social-Franchise-System bezeichnet, wird deutlich, wenn man die Franchise-Konditionen betrachtet: Kuchenklatsch verlangt keine Umsatz- oder Gewinnbeteiligung, wie es bei Franchise-Systemen sonst üblich ist. Die Partnerinnen bezahlen lediglich eine monatliche Lizenz-Vertragsgebühr, die je nach Größe des Lizenzgebietes zwischen etwa 50 und 100 Euro liegt. Hinzu kommt einmal im Jahr eine Werbepauschale von rund 100 Euro sowie eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 150 Euro zu Beginn der Franchise-Partnerschaft. (red.)